Franzosen

Geschichtlicher Überblick –
Die französischen und preußischen Zeiten

Unsere Heimat, nahe an Frankreich gelegen, war für die französische Machtpolitik immer von großer Bedeutung. Da der Trierer Kurfürst es abgelehnt hatte, Frankreichs König Ludwig XIV. im Krieg gegen Holland (1672–1678) zu unterstützen und den Kaiserlichen und Brandenburger Truppen den Durchmarsch durch das Trierer Kurfürstentum gestattete, betrachtete Frankreich das Trierer Kurfürstentum als Feindesland. Soldaten des Sonnenkönigs legten im Pfälzischen Krieg (1688–1697) große Teile der Eifelgebiete in Schutt und Asche. Die Festung Mont-Royal bei Traben-Trarbach war zu dieser Zeit eine wichtige französische Bastion. Die hiesige Bevölkerung musste hierhin Abgaben (u. a. Holzgeld, Schweinegeld, Zehntgeld für Korn, Roggen, Hafer und Naturalablieferungen) leisten.

Am 9. August 1794 rückten die Truppen in Trier und am 23. Oktober in Koblenz aus. Dabei wurde die Manderscheider Niederburg zerstört. Für die Bürger brachte die Zeit aber auch Verbesserungen. Die Leibeigenschaft wurde abgeschafft und eine neue Verwaltung eingeführt. Am 30. Juli 1802 schlossen die Franzosen mehrere Orte zu Bürgermeisterei-Bezirken zusammen. Dabei entstand u. a. auch die Bürgermeisterei Laufeld mit den Orten Dierfeld, Eckfeld, Niedermanderscheid, Oberöfflingen, Pantenburg, Schladt und Wallscheid.

Mit dem Übergang Blüchers über den Rhein bei Kaub in der Neujahrsnacht 1814 wurde das Ende der französischen Herrschaft eingeleitet und durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses festgeschrieben. Rheinland wurde Preußen zugeteilt. Am 9. Mai 1814 wurde der Befehl erlassen, innerhalb von 48 Stunden alle französischen In- und Überschriften zu beseitigen. Am 14. Mai 1816 erfolgte die Kreiseinteilung und die Ernennung der ersten Landräte. Die von den Franzosen eingeführten Gemeindeordnungen hatten noch bis 23. Juli 1845 Bestand. Dann wurde sie von der preußischen Gemeindeordnung abgelöst. Die damals begründeten Bürgermeistereien bestanden bis 1934. Dann wurden Laufeld und Niederöfflingen aufgelöst und mit dem Amt Manderscheid vereinigt.

Eine herausragende Persönlichkeit der damaligen Amtsbürgermeister war Gutsbesitzer Heinrich Josef Thielen (1832–1898), Mitglied des Kreistages und Bürgermeister der Bürgermeistereien Manderscheid, Laufeld und Niederöfflingen von 1875 bis 1898. Er trat vor allem für die Verbesserung der Bedingungen in der Landwirtschaft ein. Er gründete landwirtschaftliche Casinogesellschaften, die erste 1869 in Niederöfflingen; Spar- und Darlehenskassenvereine, den ersten 1870 in Manderscheid sowie Molkereigenossenschaften, die erste in Bettenfeld. 1879 richtete er die erste landwirtschaftliche Winterschule in Manderscheid, die erste im Kreis Wittlich. Er gründete den „Trierer Landboten“. Darin warb er für die Zusammenlegung der zerstückelten Flur, für neue Anbaumethoden, leistungsfähigere Viehrassen u. v. a. m.

Laufelder Amtsbürgermeister in der Zeit vor Thielen waren Jean T. Rüth (1800–1811), Peter Hommes (1811–1827), Heinrich Heinz (1828–1837), Johann Josef Becker (1837–1839) und Jacob Spartz (1839-1934).

Im Verlaufe des 19. Jahrhunderts verließen vielen Menschen unsere Heimat und wanderten aus. Begehrtestes Ziel war Nordamerika. Gründe waren laut Aufzeichnungen von damals Missernten, schlechte Aussichten der heranwachsenden Kinder, das rauhe Klima, die hohen Holzpreise und die Höhe der Steuern und der Gemeinde-Abgaben.

Die Zeit von 1815 bis 1848 war gekennzeichnet vom Vorwärtsdrängen liberaler und nationaler Kräfte in Deutschland. Es gab „Volksversammlungen“, es wurden „Bürgerwehren“ (z. B. Eisenschmitt mit 131 Mitgliedern) gegründet, die „für Ruhe und Ordnung“ im Dorf sorgten.